Darlegung meiner Intentionen unten am Ende der Fotos:
Theo van Doesburg 1930, aus dem Manifest im Zuge der Gründung der Künstlergruppe ‚Art Concret’:
„Die Konkrete Kunst materialisiert Geistiges, besitzt keine symbolische Bedeutung.“
„Die Malerei [Fotografie; Anm. nws] ist ein Mittel, um auf optische Weise den Gedanken zu verwirklichen.“
Kunst ist universell.
Das Kunstwerk muss vor seiner Ausführung vollständig im Geist entworfen und ausgestaltet worden sein. Von der Natur, von Sinnlichkeit oder Gefühl vorgegebene Formen darf es nicht enthalten. Lyrik, Dramatik, Symbolismus usw. sind zu vermeiden.
Das Gemälde [Die Fotografie; Anm. nws] muss ausschließlich aus rein bildnerischen Elementen konstruiert werden, d. h. aus Flächen und Farben. Ein Bildelement bedeutet nichts anderes als »sich selbst«, folglich bedeutet auch das Gemälde nichts anderes als »sich selbst«.
Die Konstruktion des Gemäldes [des Fotos; Anm. nws] und seiner Elemente muss einfach und visuell überprüfbar sein.
Die Technik muss mechanisch sein, d. h. exakt, anti-impressionistisch.
Streben nach absoluter Klarheit.
aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Konkrete_Fotografie (Zugriff 10.08.24 – 12:44):
Als Konkrete Fotografie wird (im Gegensatz zum Begriff Abstrakte Fotografie) in der modernen und zeitgenössischen Kunst eine Fotografie bezeichnet, in der der fotografische Prozess und die Fotografie als Objekt selbst in den Vordergrund treten. Die Abbildung von Gegenständen oder Personen, wie sie in der dokumentarischen oder inszenierten Fotografie wesentlich ist, wird hierbei zweitrangig. Die Konkrete Fotografie ist damit ein Teilgebiet der Konkreten Kunst und tritt neben andere ihrer Teilgebiete wie Konkrete Malerei, Konkrete Musik oder Konkrete Poesie. Fotografien, die als Konkrete Fotografie bezeichnet werden können, sind seit Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt – der Begriff selbst aber wurde 1967 erstmals benutzt und als Bezeichnung einer eigenständigen Kunstgattung etabliert.
Konkrete Fotografien sind „reine“ Fotografien. Sie thematisieren und realisieren „sich selbst“ und finden ihre Gegenstände ausschließlich in ihren eigenen, innerbildlichen Gesetzmäßigkeiten. Sie wollen nicht „sichtbar machen“, sondern nur „sichtbar sein“. Ihr Merkmal ist die Selbstbezüglichkeit. Dabei greifen sie auf die ureigensten Mittel der Fotografie zurück: das Licht, ihre besonderen lichtempfindlichen Materialien, ihre generativen Prozesse, den Apparat. Es entstehen eigenständige, nicht gegenständliche Fotografien eigener Art, Objekte ihrer selbst, Fotografien der Fotografie.
aus: Gottfried Jäger e.a., Konkrete Fotografie, Bielefeld 2005:
„Ihre Werke sind reine Fotografie. Nicht Abstraktionen von Wirklichkeit, sondern Konkretionen von in der Fotografie rnthaltenen bildnerischen Möglichkeiten.“ (S.43)
„Sie vertreten keine außerbildliche Realität“ (ebd.)
„…Verzicht auf jede Ikonik und Symbolik, d.h. auf jede Form feststellbarer Ähnlichkeit gegenüber einem außerbildlichen Gegenstand…“ (ebd.)
„Konkrete Fotografien sind … ästhetisches Objekt… Sie wollen nichts abbilden und nichts darstellen. … Ihr Kriterium ist Eigenständigkeit, die Autonomie von Form und Struktur.“ (ebd.)
„Konkrete Fotografien sind …. Fotos ohne Vermittlungsfunktion, ohne externe Botschaft. Sie existieren um ihrer selbst willen und enthalten keine ‚Message‘, die über das hinginge, was nicht auf ihren Oberflächen und ihren Ordnungen unmittelbar zu sehen und zu erkennen wäre.“ (S.44)
„Ein nicht-gegenständliches Bild an der Wand eines Museums oder einer Galerie bezieht seine Berechtigung ausschließlich aus seiner Existenz, nicht aus der Technik, mit der es hergestellt wurde.“ (S.118)
zit. Max Bense: „Man wird nicht umhinkönnen, festzustellen, dass Konkrete Malerei [Fotografie; Anm. nws] zwar wenig semantische Informationen bietet, aber gleichwohl relativ hohe werte ästhetischer Information.“ (S.194)